ms - Januar 2025
Ghost Pines Chardonnay
Chardonnay aus kalifonischen Anbaugebieten
► Aus gleich 3 Tälern der kalifornischen Anbaugebiete nördlich von San Francisco stammen die Trauben des Chardonnay: Mendocino County (50%), Sonoma County (40%) und Napa County (10%). Da hat der Kollege L. M. Martini so einiges zusammengekippt. Macht die Sache aber interessant, denn der Wein ist ja weiterhin sortenrein.
Bekannt geworden ist Louis M. Martini mit Cabernet-Sauvignon, der gerne auch mal 189 € kosten kann, gibt's hier bei Hawesko. Ich hab' aber schon mal mit einer preisgünstigeren Variante Bekanntschaft gemacht, einem wirklich sehr leckeren Zinfandel. Da muss ein Primitivo wirklich sehr gut sein, um da mithalten zu können. Das haben die Amis drauf, muss man ihnen lassen.
Chardonnay ist quasi eine Neuentdeckung von mir, nachdem ich wirklich einen ganz fantastischen Franzosen auf der Île de Ré entdeckt habe. Bis zu diesem Zeitpunkt fand ich ihn im Chablis ganz gut, aber das war eher die Ausnahme. Zu oft wird mit dieser Traube ziemlicher Blödsinn veranstaltet, vor allem leider in den eher günstigeren Preisklassen.
Das Leckerchen aus Amiland verströmt einen gefälligen, fruchtigen Duft. Und das auch nicht zurückhaltend, eher intensiv. Von Pfirsich bis Apfel ist einiges dabei, evtl. auch ein Hauch Vanille. Ok, bis hierhin sehr gut, aber bitte auch nicht mehr, sonst wird mir der Blumenstrauß zu bunt.
Wie so oft beim Chardonnay hege ich den Verdacht, dass beim ersten Schluck der Geschmack von Fruchtgummi oder einer anderen ekligen Süßigkeit folgen könnte, muss aber feststellen: der Wein schmeckt. Ja, er ist intensiv, aber auf keinen Fall gekünstelt, die Frucht nicht überbordend, sondern wirklich gut eingebettet. Man bekommt angenehme Aromen auf den Gaumen, der Apfel und der Pfirsisch sind da, oder ist das Birne? Mit etwas Vanille und Zitrusfrucht? Egal, einfach appetitlich.
Wirklich ein blumiger, runder und auch etwas buttriger Wein. Mit einem nach dem Abgang durchaus länger anhaltenden Geschmackserlebnis. Ich hätte nicht gedacht, dass er aufgrund des wenigen Restzuckers so trocken und dennoch so fruchtig ist. Ich mag ja gern die Kante und steh drauf, wenn etwas mehr Säure prickelt, aber diese weiche Note wird mit Sicherheit vielen Weinfreunden gefallen. Ein wirklich guter Chardonnay! Dafür kann man schon mal 18 € raushauen.
Weißwein Ghost Pines Chardonnay - USA
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Rebe: Chardonnay
Jahrgang: 2021
Region: Kalifornien
Alkohol: 14 %
Säure: 4.9 g/l
Zucker: 4 g/l
Hersteller: Louis M. Martini
Bezugsquelle: Handelshof (gibt's auch bei Hawesko)
Preis: 18 €
Schulnote: 2
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